Das Buch der Geister

Allan Kardec

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693. Stehen die menschlichen Gesetze und Gewohnheiten, die zu ihrem Zweck und zu ihrer Wirkung die Verhinderung der Fortpflanzung haben, im Widerspruch mit den Gesetzen der Natur?
„Alles, was die Natur in ihrem Fortschreiten behindert, widersteht dem allgemeinen Gesetz.“


693a. Es gibt aber dennoch gewisse Gattungen lebender Wesen, sowohl Pflanzen als Tiere, deren unbeschränkte Fortpflanzung anderen Gattungen schädlich wäre und denen der Mensch selbst zum Opfer fallen würde. Begeht er nun etwas Tadelnswertes, wenn er diese Fortpflanzung aufhält?
„Gott gab dem Menschen die Macht über alle lebenden Wesen, die er zum Guten gebrauchen, aber nicht missbrauchen soll. Er darf die Fortpflanzung nach Bedarf regeln, er darf sie aber ohne Not nicht behindern. Die vernünftige Einwirkung des Menschen ist ein von Gott geordnetes Gegengewicht, um in den Kräften der Natur das Gleichmaß herzustellen und auch das unterscheidet ihn von den Tieren, weil er es mit Sachkenntnis tun kann. Aber die Tiere selbst tragen ebenfalls zu diesem Gleichgewicht bei, denn der ihnen verliehene Zerstörungstrieb bewirkt, dass sie gerade in der Sorge für ihre eigene Erhaltung die übermäßige und vielleicht gefährliche Entwicklung der Tier – und Pflanzengattungen aufhalten, von denen sie sich nähren.“