Das Buch der Geister

Allan Kardec

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Notwendigkeit des gesellschaftlichen Lebens

766. Liegt das gesellige Leben in der Natur?
„Gewiss, Gott schuf den Menschen zu einem geselligen Wesen. Gott gab dem Menschen nicht unnötigerweise die Sprache und alle anderen zum geselligen Leben notwendigen Eigenschaften.“


767. Ist die unbedingte Einsiedelei dem Naturgesetz zuwider?
„Ja, denn die Menschen suchen die Gesellschaft aus Instinkt und sie sollen alle zum Fortschritt durch gegenseitige Unterstützung beitragen.“


768. Folgt der Mensch, wenn er Gesellschaft aufsucht, nur einem persönlichen Gefühl oder liegt in diesem Gefühl ein allgemeinerer Zweck der Vorsehung?
„Der Mensch soll fortschreiten: Allein kann er das nicht, weil der einzelne nicht alle Eigenschaften dazu hat. Er bedarf der Berührung mit anderen Menschen. In der Vereinsamung vertiert und verkümmert er.“


Kein Mensch besitzt alle Fähigkeiten vollständig. Durch gesellschaftliche Vereinigung ergänzen sich die einen durch die anderen, um sich gegenseitig ihr Wohl zu sichern und um fortzuschreiten. Da so die einen der anderen bedürfen, sind sie dazu geschaffen in Gesellschaft und nicht in der Einsiedelei zu leben.