Das Buch der Geister

Allan Kardec

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Familienbande

773. Warum erkennen sich bei den Tieren Eltern und Junge nicht mehr wieder, wenn die letzteren keiner Pflege mehr bedürfen?
„Die Tiere leben nur ein stoffliches, kein moralisches Leben. Die Zärtlichkeit der Mutter für ihre Jungen hat zum Prinzip den Trieb zur Erhaltung der Wesen, denen sie das Leben gab. Wenn diese Wesen sich selbst genügen, so ist der Mutter Aufgabe erfüllt und die Natur verlangt nichts weiter von ihr. Deshalb kümmert sie sich nicht mehr um sie und beschäftigt sich mit den neuen Ankömmlingen.“


774. Es gibt Leute, welche daraus, dass die Jungen von ihren tierischen Eltern verlassen werden, den Schluss ziehen, beim Menschen seien die Bande der Familie nur das Ergebnis der gesellschaftlichen Sitten und nicht ein Naturgesetz; was sollen wir davon halten?
„Der Mensch hat eine andere Bestimmung als die Tiere. Warum ihn also stets diesen zugesellen wollen? Bei ihm gibt es noch etwas anderes, als die nur leiblichen Bedürfnisse: Hier herrscht die Notwendigkeit des Fortschritts. Die gesellschaftlichen Bande sind nötig zum Fortschritt und die Bande der Familie knüpfen an die der Gesellschaft: Darum sind die Familienbande ein Naturgesetz. Gott wollte, dass auf diese Weise die Menschen sich wie Brüder lieben lernen sollten.“ (205.)


775. Welches wäre die Folge der Lösung der Familienbande für die Gesellschaft?
„Eine Verschlimmerung des Egoismus.“