Das Buch der Geister

Allan Kardec

Zurück zum Menü
404. Was ist von der, den Träumen beigelegten Bedeutung zu halten?
„Die Träume sind keineswegs in dem Sinne der Wahrsager und Traumdeuter als wahr anzunehmen, denn es ist einfältig zu meinen, dass etwas Bestimmtes zu träumen auch etwas Bestimmtes ankündige. Wahr sind die Träume nur in dem Sinne, dass sie dem Geist wirkliche Bilder darbieten, die aber oft keine Beziehung zu den Begebnissen des leiblichen Lebens haben. Oft sind sie auch, wie gesagt, eine Erinnerung und endlich können sie zuweilen auch Ahnungen des Künftigen sein, wenn Gott es gestattet, oder auch das Gesicht von dem, was in diesem Augenblick an einem anderen Ort, wohin sich die Seele versetzt, sich ereignet. Gibt es nicht zahlreiche Beispiele, wo Personen ihren Verwandten oder Freunden im Traum erscheinen und sie von dem, was ihnen zustößt, unterrichten? Was sind diese Erscheinungen anderes, als die Seele oder der Geist jener Personen, die mit dem eurigen in Verkehr treten? Wenn ihr die Gewissheit erlangt, dass das, was ihr gesehen habt, wirklich stattgefunden hat, ist dies dann nicht ein Beweis, dass die Einbildung damit nichts zu tun hatte, besonders wenn euch die Sache in keiner Weise während des Wachzustandes beschäftigte?“