Das Buch der Geister

Allan Kardec

Zurück zum Menü
830. Wenn die Sklaverei in die Sitten eines Volkes aufgenommen ist, sind dann die, welche aus derselben Nutzen ziehen, zu tadeln, da sie sich ja doch nur einem ihnen natürlich scheinenden Gebrauch unterziehen?
„Übel bleibt Übel und alle eure Trugschlüsse bringen es nicht dahin, dass eine schlechte Handlung zu einer guten werde. Aber die Verantwortlichkeit für das Böse richtet sich nach den Mitteln und der Möglichkeit es zu erkennen. Wer aus dem Gesetz der Sklaverei Nutzen zieht, ist stets einer Verletzung des Naturgesetzes schuldig, aber hier richtet sich wie überall die Schuld nach den Umständen. Da die Sklaverei einmal in die Sitten gewisser Völker übergegangen war, konnte der Mensch in gutem Glauben aus ihr, als einer ihm natürlich scheinenden Sache Nutzen ziehen; sobald aber seine Vernunft, höher entwickelt und besonders von dem Licht des Christentums erleuchtet, ihm in dem Sklaven einen, ihm vor Gott Gleichstehenden zeigte, hatte er keine Entschuldigung mehr.“