Das Buch der Geister

Allan Kardec

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Vorahnungen

522. Ist die Vorahnung immer eine Benachrichtigung von Seiten des Schutzgeistes?

„Die Vorahnung ist stets der vertraute und geheime Rat eines euch wohlwollenden Geistes. Sie liegt auch in der Intuition einer getroffenen Wahl; sie ist die Stimme des Instinkts. Der Geist hat vor seiner Inkarnation Kenntnis von den hauptsächlichsten Wandlungen seiner Existenz, d.h. der Art von Prüfungen, die er übernimmt. Sind sie von einem hervortretenden Charakter, so bewahrt er davon eine Art von Eindruck in seinem Inneren und dieser, der die Stimme des Instinkts ist, die sich beim Herannahen des Zeitpunkts regt, wird zur Vorahnung.“


523. Vorahnungen und Stimme des Instinkts haben stets etwas Unbestimmtes. Was sollen wir in der Ungewissheit dann tun?

„Bist du in Ungewissheit, so rufe deinen guten Geist an oder bitte unserer aller Herr, Gott, dass er dir einen seiner Boten, einen der Unsrigen sende.“



524. Haben die Mahnungen unserer Schutzgeister nur das moralische Verhalten, oder auch unser Benehmen in weltlichen Dingen des Privatlebens zum Gegenstand?

„Alles: sie suchen euch so gut als möglich leben zu machen; aber oft verschließt ihr dem guten Rat die Ohren und werdet unglücklich durch eure eigenen Fehler.“



Die Schutzgeister helfen uns mit ihren Ratschlägen durch die Stimme des Gewissens, die sie in uns ertönen lassen. Da wir derselben oft nicht das nötige Gewicht beilegen, geben sie uns deren noch unmittelbarere, indem sie sich der Personen unserer Umgebung bedienen. Es prüfe jeder die verschiedenen glücklichen und unglücklichen Umstände seines Lebens und er wird entdecken, dass er bei gar vielen Gelegenheiten Ratschläge empfing, die er nicht immer benutzte und die ihm sehr viele Unannehmlichkeiten erspart hätten, wenn er auf sie gehört hätte.