Das Buch der Geister

Allan Kardec

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195. Kann die Möglichkeit einer Besserung in einem anderen Dasein nicht gewisse Personen verleiten, auf einem schlechten Weg zu beharren, indem sie denken, dass sie sich später immer noch bessern können?
„Wer so denkt, der glaubt an nichts, und die Vorstellung einer ewigen Strafe hält ihn ebensowenig zurück, weil seine Vernunft sie verwirft und diese Vorstellung führt zum Unglauben in allen Dingen. Hätte man stets nur vernunftgemäße Mittel angewendet, um die Menschen zu leiten, so gäbe es nicht so viele Zweifler. Ein unvollkommener Geist kann wirklich während seines Leibeslebens so denken, wie du gesagt hast. Allein einmal vom Stoff befreit, denkt er anders, denn er sieht bald, dass er falsch gerechnet hat und dann bringt er ein entgegengesetztes Gefühl in ein neues Dasein mit. So erfüllt sich der Fortschritt und deshalb habt ihr auf Erden Menschen, von denen die einen weiter fortgeschritten sind als die anderen. Die einen haben schon Erfahrungen gemacht, welche die anderen noch nicht haben, die sie aber allmählich erwerben werden. Von ihnen hängt es ab, ihren Fortschritt ins Unendliche zu beschleunigen oder zu verzögern.“


Der Mensch in einer schlimmen Lage sucht sie sobald als möglich zu verändern. Wer da überzeugt ist, dass die Trübsale dieses Lebens die Folge seiner Unvollkommenheiten sind, wird sich ein neues weniger trübes Dasein zu sichern bestrebt sein, und dieser Gedanke wird ihn eher vom Weg des Bösen abbringen, als der an das ewige Feuer, an das er doch nicht glaubt.