Das Buch der Geister

Allan Kardec

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Kriege

742. Was treibt den Menschen zum Krieg?
„Oberherrschaft der tierischen über die geistige Natur und Befriedigung seiner Leidenschaften. Im Zustand der Barbarei kennen die Völker nur das Recht des Stärkeren und darum ist der Krieg für sie ein normaler, regelrechter Zustand. Je mehr der Mensch fortschreitet, desto seltener werden die Kriege, weil der Mensch dann deren Ursachen vermeidet und, wenn sie nicht mehr zu vermeiden sind, die Menschlichkeit damit zu verbinden weiß.“


743. Wird der Krieg einst vom Erdboden verschwinden?
„Ja, wenn die Menschen die Gerechtigkeit erkennen und das Gesetz Gottes betätigen werden: dann sind alle Menschen Brüder.“


744. Was war der Zweck der Vorsehung, da sie den Krieg notwendig machte?
„Freiheit und Fortschritt.“



744a. Wenn aber der Krieg die Wirkung haben soll, dass der Mensch zur Freiheit gelange, wie kommt es denn, dass er oft die Unterjochung zum Zweck und zur Folge hat?
„Vorübergehende Unterjochung, um die Völker zu ermüden, damit sie desto schneller zum Ziel gelangen.“


745. Was ist von dem zu halten, der einen Krieg zu seinem eigenen Vorteil erregt?
„Der ist der wahre Schuldige und er wird sehr vieler Existenzen bedürfen, um alle Totschläge, die er veranlasste, zu sühnen, denn er wird über jeden Menschen, dessen Tod er zur Befriedigung seines Ehrgeizes verursachte, Rechenschaft zu geben haben.“