Das Buch der Geister

Allan Kardec

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271. Wie denkt sich wohl der Geist im herumirrenden Zustand, wenn er die verschiedenen Bedingungen und Verhältnisse, in denen er seinen Fortschritt befördern könnte, überblickt, –wie denkt er sich Letzteres durch seine Geburt unter einem kannibalischen Völkerstamm bewerkstelligen zu können?
„Nicht die schon fortgeschrittenen Geister werden unter den Kannibalen geboren, sondern solche von der Natur der Kannibalen und noch tieferstehende.“


Bekanntlich stehen unsere Kannibalen nicht auf der untersten Sprosse der Leiter und es gibt Welten, wo die Verrohung und Wildheit nichts Ähnliches auf Erden findet. Jene Geister stehen also noch tiefer, als die tiefststehenden unserer Welt. Unter unsere „Primitiven“ zu kommen, ist für sie ein Fortschritt, wie es für unsere Kannibalen einer wäre, unter uns ein Handwerk auszuüben, das sie nötigte, Blut zu vergießen. Richten sie ihren Blick nicht höher so gestattet ihnen eben ihre moralische Niedrigkeit nicht, einen größeren Fortschritt zu begreifen. Nur stufenweise schreitet der Geist fort; er kann nicht mit einem Satz aus der Barbarei in die Zivilisation hineinspringen und hierin erkennen wir eine der Notwendigkeiten der Reinkarnation, welche wirklich und wahrhaftig der Gerechtigkeit Gottes entspricht. Was würde sonst aus jenen Millionen von Wesen werden, die alltäglich im Zustand der tiefsten Verkommenheit dahinsterben, wenn dieselben nicht die Mittel hätten, höher zu steigen? Warum sollte sie Gott der anderen Menschen gewährten Vorteile enterbt haben?