DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS

Allan Kardec

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63. Gebet.



Mein Gott, sei so gütig und nimm das Gebet wohlwollend an, das ich an DICH für den Geist von (Name der Person) richte. Gib, dass er DEIN göttliches Licht sehen kann, und erleichtere ihm den Weg zum ewigen Glück. Erlaube, dass die guten Geister ihm meine Worte und meinen Gedanken überbringen.



Du, der du mir in dieser Welt so lieb warst, höre auf meine Stimme, die dich ruft, um dir von neuem einen Beweis meiner Freundschaft zu geben. Gott erlaubte, dass du als erster erlöst wurdest, und ich wäre egoistisch, wenn ich mich darüber beklagte, denn dies würde bedeuten, dass ich dir weiterhin die Leiden und Schmerzen des irdischen Lebens gönnen würde. Ich warte daher mit Ergebenheit auf den Zeitpunkt unserer Zusammenführung in einer glücklicheren Welt, in die du mir vorausgegangen bist.



Ich weiß, unsere Trennung ist nur vorübergehend und ihre Dauer, so lang sie mir auch erscheinen mag, verblasst vor der Ewigkeit des Glücks, das Gott SEINEN Auserwählten verspricht. SEINE Güte bewahre mich davor etwas zu tun, was diesen ersehnten Augenblick hinauszögern könnte, denn somit bleibt mir der Schmerz erspart, dich bei der Beendigung meiner irdischen Gefangenschaft nicht wiedertreffen zu können.



Oh, wie sanft und tröstend ist die Sicherheit, dass es zwischen uns nichts anderes als den materiellen Schleier gibt, der dich vor meinen Augen verbirgt; dass du hier an meiner Seite sein kannst, mich wie früher siehst und hörst, wenn nicht sogar noch besser als früher; dass du mich nicht vergisst, so wie ich dich auch nicht vergessen werde; dass unsere Gedanken nicht aufhören sich zu vermischen; und dass der deinige mich immer begleitet und schützt.



Der Friede Gottes sei mit dir.