DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS

Allan Kardec

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24. Welche sind die Grenzen der Inkarnation?
Die Inkarnation hat keine genau gezogenen Grenzen, wenn man damit die Hülle versteht, die den Körper des Geistes bildet, da die Stofflichkeit dieser Hülle schwindet, je mehr der Geist sich reinigt. In gewissen Welten, die entwickelter sind als die Erde, ist sie leichter, weniger kompakt und nicht so grob und deshalb weniger den Schicksalsschlägen unterworfen. In einem höheren Grad ist sie durchsichtig und fast fluidal. Diese Hülle dematerialisiert sich von Grad zu Grad, um schließlich mit dem Perispirit zu verschmelzen. Je nachdem zu welcher Welt der Geist in eine Verkörperung gerufen worden ist, nimmt dieser die angemessene Hülle, die zu dieser Welt gehört.


Der Perispirit selbst durchläuft ununterbrochene Veränderungen; er wird immer ätherischer bis zur vollständigen Läuterung, die dem Zustand der reinen Geister entspricht. Wenn als Aufenthalt für entwickelte Geister besondere Welten bestimmt sind, fühlen sich diese dort nicht so gebunden, wie in den niederen Welten. Der befreite Zustand, in welchem sie sich befinden, befähigt sie, überall hinzugehen, wohin anvertraute Missionen sie rufen.


Wenn man die Inkarnation unter dem materiellen Gesichtspunkt betrachtet, wie sie auf der Erde vorkommt, kann man sagen, dass die Inkarnation sich auf die niederen Welten beschränkt. Es hängt also vom Geist ab, sich von ihr, mehr oder weniger schnell zu befreien, indem er für seine Reinigung arbeitet.


Man soll auch bedenken, dass in dem nicht inkarnierten Zustand, d.h. in der Erratizität der körperlichen Existenzen, die Situation des Geistes im Verhältnis zur Natur der Welt steht, an welche der Grad seines Fortschritts ihn bindet. Daher ist er in der Erratizität mehr oder weniger glücklich, frei und aufgeklärt, je nachdem er mehr oder weniger dematerialisiert ist.