DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS

Allan Kardec

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17. Die Erneuerungswelten dienen als Übergang zwischen den Welten der Sühne und des Glücks. Die bereuende Seele findet dort Ruhe und Erholung und reinigt sich weiter. In solchen Welten ist der Mensch zweifellos noch immer den Gesetzen unterworfen, die die Materie regieren; die Menschheit erfährt dort ebenfalls eure Empfindungen und Begehren, aber sie ist bereits von den ungezügelten Leidenschaften befreit, deren Sklaven ihr noch seid, frei vom Stolz, der das Herz verstummen lässt, vom Neid, der sie quält, vom Hass, der sie erstickt. Auf jede Stirn ist das Wort Liebe geschrieben; ein vollkommenes Rechtsgefühl ordnet die gesellschaftlichen Beziehungen; alle erkennen Gott an, versuchen IHM entgegen zu gehen und befolgen SEINE Gesetze.


Jedoch es gibt auch dort noch nicht das vollkommene Glück, aber es zeigt sich schon wie die Morgenröte am Himmel. Der Mensch dort ist immer noch aus Fleisch und deswegen weiterhin Schicksalsschlägen unterworfen, von denen nur die vollständig dematerialisierten Wesen befreit sind. Er muss noch Prüfungen ertragen, aber ohne die schmerzlichen Angstgefühle der Sühne. Im Vergleich zur Erde sind diese Welten sehr glücklich und viele unter euch würden sich freuen, dort zu wohnen, weil es die Ruhe nach dem Sturm und die Genesung nach der grausamen Krankheit bedeutet. Jener Mensch jedoch, weniger mit den materiellen Dingen beschäftigt, sieht die Zukunft besser als ihr voraus. Er versteht, dass es andere Freuden gibt, die der Herr denen verspricht, die ihrer würdig sind, wenn der Tod ihren Körper noch einmal ereilt, um ihnen das wahre Leben zu schenken. Und so wird die befreite Seele über allen Horizonten schweben, ohne die materiellen und groben Sinne, sondern mit den Sinnen eines reinen und himmlischen Perispirits (Astralkörpers); indem sie selbst die Emanationen Gottes, die aus SEINEM Schoß strömen, einatmet als einen Duft der Liebe und der Nächstenliebe.