DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS

Allan Kardec

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1. Und Jesus sprach wieder zu ihnen in Gleichnissen und sagte: Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeitsfeier ausrichtet. Er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, aber sie weigerten sich zu kommen. – Wiederum sandte er andere Knechte aus mit dem Auftrag, in seinem Namen den Geladenen zu sagen: Ich habe die Festmahlzeit zubereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet; alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! – Sie jedoch achteten gar nicht darauf, sondern gingen hinweg, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinen Geschäften. – Andere ergriffen seine Knechte und töteten sie, nachdem sie sie mehrfach misshandelt hatten. – Als der König dies hörte, wurde er zornig und sandte seine Heere aus, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt niederbrennen.


Dann sagte er zu seinen Knechten: Das Hochzeitsfest ist zwar bereit, aber diejenigen, die geladen wurden, waren dessen nicht würdig. – Geht daher an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle zur Hochzeit ein, alle die ihr findet! Seine Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle mit, die sie fanden, Gute und Böse, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Menschen, die sich zu Tisch setzten.


Der König ging hinein, um die Gäste, die am Tisch saßen, zu sehen, und als er dort einen Mann sah, der kein Hochzeitskleid trug, sagte er zu ihm: Mein Freund, wie bist du hier hereingekommen ohne ein Hochzeitskleid? Dieser Mann antwortete ihm aber nicht. – Da sprach der König zu seinen Dienern: „Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis, dort wird Heulen und Zähneknirschen sein; denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.“ (Matthäus, Kap. XXII, 1-14)