DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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305. Wenn man das richtig verstanden hat, was wir von den notwendigen Bedingungen gesagt haben, um den guten Geistern als Dolmetscher zu dienen, wenn man die vielen Ursachen erwägt, welche sie wieder von uns entfernen können, die von ihrem Willen unabhängigen Umstände, die oft ein Hindernis ihres Kommens bilden, schließlich all die moralischen Bedingungen, welche einen Einfluss auf die Natur der Mitteilungen haben können, betrachtet: wie wollte man voraussetzen, dass ein Geist, wenn er auch noch so wenig erhaben wäre, zu jeder Tagesstunde dem Unternehmer von Vorstellungen zu Diensten stehen und sich seinen Befehlen unterwerfen würde, um die Neugierde eines jeden der da kommt, zu befriedigen? Man kennt die Abscheu der Geister gegen alles, was Egoismus und Habsucht verrät. Man weiß, wie gering sie die irdischen Dinge schätzen, und man wollte, dass sie mit ihrer Gegenwart behilflich wären, daraus Gewinn zu schlagen? Das widerstrebt jeder Vorstellung, und man müsste die Natur der jenseitigen Welt wenig kennen, um zu glauben, dass es so sei. Aber da die leichtfertigen Geister weniger gewissenhaft sind und nur Gelegenheit suchen, sich auf unsere Kosten zu unterhalten, geht daraus hervor, dass, obgleich man nicht durch ein falsches Medium mystifiziert ist, man jede Möglichkeit hat, von leichtsinnigen Geistern mystifiziert zu sein. Diese Betrachtungen allein geben den Maßstab ab, welchen Grad des Vertrauens man den Mitteilungen dieser Art zollen solle. Außerdem, wozu würden heutzutage bezahlte Medien dienen, da man, wenn man diese Fähigkeit nicht selbst besitzt, sie in seiner Familie, unter seinen Freunden oder Bekannten treffen kann?